So vielfältig wie das Land selbst, ist seine Ernährungswirtschaft. Eine hohe Anzahl klein- und mittelständischer Unternehmen prägt das Cluster ebenso wie große Unternehmen mit nationaler und internationaler Bekanntheit. Mit seinen rund 3.400 Unternehmen und 57.300 Beschäftigten entlang der gesamten Wertschöpfungskette - von der Landwirtschaft, der Ernährungs- und Getränkeindustrie, Logistik und Handel - zählt die Ernährungswirtschaft zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen. Mit seiner flächendeckenden Präsenz ist es eine feste Größe im Land Brandenburg.
Die 180 größten Unternehmen der Ernährungsindustrie und Getränkeherstellung erwirtschaften mit 13.580 Beschäftigten einen Umsatz von über 3,7 Milliarden Euro.
Die Schlachtung und Fleischverarbeitung nehmen mit 20 % den größten Anteil ein. *)
*) Kennziffern 2017; Unternehmen über 20 Mitarbeiter der Branche, Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008; WZ-Nr. 10 (Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln) und WZ-Nr. 11 (Getränkeherstellung)
Quelle: Statistisches Landesamt Berlin Brandenburg
Im Land Brandenburg sind starke Marken zu Hause. Gurken aus dem Spreewald, Würstchen aus Eberswalde oder Ketchup aus Werder sind fest in den Sortimenten des deutschen Lebensmitteleinzelhandels verankert. Brandenburger Produkte wie Neuzeller Schwarzbier, Brandenburger Mineralwässer, Lausitzer Schokolade, Spreewälder Leinöl, Neuruppiner Eintöpfe oder Beelitzer Spargel sind Traditionsmarken und machen die Hauptstadtregion auf kulinarische Weise weit über ihre Grenzen hinaus bekannt.
Chefs Culinar ist einer der größten Servicepartner für Gastronomie und Hotellerie sowie Betriebe der Mitarbeiterverpflegung. Das Unternehmen hat sich für die Errichtung eines neuen Standortes in Ludwigsfelde, am Stadtrand von Berlin entschieden: „Wir setzen auf kurze Wege und Regionalität“, erklärte Geschäftsführer Dirk Lütje im Mai 2017. Insbesondere die Einbindung von regionalen Produzenten, vorwiegend in den Segmenten Fleisch, Fisch sowie Obst und Gemüse, werde mit dem neuen Standort noch besser und umfangreicher als bisher möglich.
Mit dem Trend der Regionalität haben sich in den vergangenen Jahren die Marktchancen für Anbieter von Spezialitäten und Frischeprodukten aus Brandenburg deutlich verbessert. Diese Hersteller tragen in hohem Maße zum positiven kulinarischen Bild Brandenburgs bei und schaffen mit ihren Angeboten eine bemerkenswerte Wertschöpfung. Der Markt für ökologische Produkte ist ebenso aufnahmefähig und bietet den entsprechend aufgestellten Unternehmen gute Wachstumsmöglichkeiten. Mit einem Anteil ökologisch bewirtschafteter Fläche von über 11 % belegt Brandenburg bundesweit einen Spitzenplatz.
Um die Wettbewerbsfähigkeit der oftmals kleinen und mittleren Betriebe – die Mehrzahl der Unternehmen hat bis zu 50 Mitarbeiter – zu stärken, ist die Ernährungswirtschaft insbesondere auf die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft ausgerichtet. Die Hauptstadtregion verzeichnet im ernährungsrelevanten Bereich eine einzigartige Dichte von wissenschaftlichen Einrichtungen. Zahlreiche kleine und mittelständische Firmen nutzen dieses Potential und sind Träger von Forschung und Entwicklung.
Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin Brandenburg e.V.
Die Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der die Nachfrage nach Bio-Produkten mit überverbandlicher Verbraucherinformation und Öffentlichkeitsarbeit fördert.
Marktgenuss Brandenburg
Marktgenuss ist ein Kooperationsnetzwerk, das sich zum Ziel gesetzt hat, ein gemeinsames Portal für die Vermarktung von Produkten des ländlichen Raumes Brandenburg in die Hauptstadtregion Berlin zu errichten.
pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V.
Der Verband pro agro e.V. ist die Interessenvertretung von Unternehmen im ländlichen Raum, die sich mit der Herstellung und Vermarktung von Lebensmitteln und touristischen Dienstleistungen beschäftigen. Der Verband setzt sich zum Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit und den Marktzugang seiner Mitglieder sicherzustellen, die Regionalvermarktung durch den Aufbau regionaler Kooperationen zwischen Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft zu fördern sowie die Direktvermarkter, touristische Anbieter, die Gastronomie und andere gewerbliche Anbieter zu unterstützen.
Wirtschaftsvereinigung der Ernährungsindustrie in Berlin und Brandenburg e.V. (WVEB)
Die Wirtschaftsvereinigung der Ernährungsindustrie in Berlin und Brandenburg e.V. (WVEB) vertritt die Interessen einer der größten Wirtschaftsbranchen der Region.
Sie vertritt die Interessen ihrer Mitglieder in den Bereichen Wirtschafts- und Strukturpolitik, Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik sowie Sozialpolitik und bietet den Mitgliedern Informationen zu Förderprogrammen, Rechtsberatung und Hilfe bei Personalfragen, Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit.
Transferstellen an den Hochschulen bieten direkten Zugang zu neuesten Forschungsergebnissen. Das Branchenteam Industrie der WFBB nimmt den Innovationsbedarf der Unternehmen auf und bietet optimale Unterstützung bei der Entwicklung Ihrer innovativen Ideen: von der Kontaktvermittlung zu relevanten Experten über die Beantragung von Fördermitteln bis hin zur administrativen Abwicklung des Kooperationsprojektes. Gemeinsam wird so ein höchst effizienter und bedarfsorientierter Technologietransfer geboten.
Weitere Informationen erhalten Sie unter Innovatives Brandenburg.
Hochschulen
Universität Potsdam
Schwerpunkte: Biochemie der Ernährung, Ernährungstoxikologie, Lebensmittelchemie, Physiologie und Pathophysiologie der Ernährung
Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde
Schwerpunkte: Politik und Märkte in der Agrar- und Ernährungswirtschaft, Nachhaltige Unternehmensführung in der Agrar- und Ernährungswirtschaft, Marketingmanagement, Landwirtschaftliche Nutzung, Acker- und Pflanzenbau im Ökologischen Landbau, Ökologische Tierhaltung, Prozessmanagement und Technologien im Ökolandbau, Umweltökonomie, Landschaftsplanung und Regionalentwicklung
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
Schwerpunkte: Recht der Agrarwirtschaft und Ernährungswirtschaft, insbesondere in der Perspektive integrierter Wertschöpfungsketten – Rechtsgrundlagen, Rechtsprobleme und Rechtsentwicklung (Verfassungsrecht, Europarecht – Umsetzung in Deutschland) mit den Elementen u.a. Agrarproduktion konventionell und ökologisch, Lebensmittelverarbeitung / Lebensmittelhandel (Lebensmittelkennzeichnungsrecht – Lebensmittelinformationsverordnung, Health Claims, Lebensmittelsicherheit, Getränkerecht etc. sowie energie- und umweltrechtliche Fragen), Erstellung von Studien, Expertisen, Gutachten
Technische Universtität zu Berlin - Institut für Lebensmitteltechnologie und Lebensmittelchemie
Schwerpunkte: Lebensmittelbiotechnologie und -prozesstechnik, Lebensmittelchemie und Analytik, Lebensmittelchemie und Toxikologie, Lebensmitteltechnologie und -materialwissenschaften, Lebensmittelrheologie, Lebensmittelverfahrenstechnik, Technologie proteinreicher Lebensmittel
Beuth Hochschule für Technik Berlin - Fachbereich Lebensmitteltechnologie
Schwerpunkte: Verpackungstechnik, Lebensmitteltechnologie
Humboldt-Universität zu Berlin - Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften
Schwerpunkte: Agrarökonomie, Nutzpflanzen- und Tierwissenschaften
Freie Universität Berlin - Fachbereich Veterinärmedizin
Schwerpunkte: Tierernährung, Lebensmittelhygiene, Fleischhygiene und -technologie, Mikrobiologie und Tierseuchen, Tierschutz und Tierverhalten
Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen
Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE)
Schwerpunkte: Biochemie der Mikronährstoffe, Molekulare Epidemiologie, Ernährungstoxikologie, Gastrointestinale Mikrobiologie, Klinische Ernährung, Molekulare Genetik, Pharmakologie, Physiologie des Energiestoffwechsels
Institut für Getreideverarbeitung GmbH (IGV)
Schwerpunkte: Prüflabor und Analytik, Bäckereitechnologie, Nachwachsende Rohstoffe, Biotechnologie, Lebensmitteltechnologie
Institut für Lebensmittel- und Umweltforschung e.V. (ILU)
Schwerpunkte: Verfahrensforschung zur Lebensmittelherstellung, Erforschung funktioneller Lebensmittelzutaten, Sicherheit von Lebensmitteln, Umweltforschung mit phototropen Mikroorganismen, Entwicklung biogener Materialien für non-food Applikationen, Entwicklung natürlicher Futtermittel
Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB)
Abteilung Technik der Aufbereitung, Lagerung und Konservierung
Schwerpunkte: Analyse, Modellierung und Optimierung von Prozessen der Lagerung, Konservierung und Aufbereitung von Lebens- und Futtermittel sowie Rohstoffen für die stoffliche und energetische Nutzung
Milchwirtschaftliche Lehr- und Untersuchungsanstalt Oranienburg e. V. (MLUA)
Bereich Analytik
Schwerpunkte: Nachweis und Identifizierung von Krankheitserregern und Verderbniserregern, Hygienekontrollen, Trinkwasseranalytik, Reinigungs- und Desinfektionsmitteltest; Nachweis von Gentechnischen Veränderungen im Lebens- und Futtermittel; Sensorische Prüfungen, Profilanalysen von Produkten
Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte (IASP)
Abteilung Lebensmitteltechnologie
Schwerpunkte: Entwicklung neuartiger Lebensmittel und –herstellungsverfahren, Sicherung von Produkt- und Prozessqualität in der Lebensmittelkette, Anwendung zellstrukturierter Materialien im Food und Non-Food-Bereich, Entwicklung von neuartigen Düngemitteln, Verbesserung der Tiergesundheit
Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin e.V. (VLB)
Schwerpunkte: anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung in der gesamten Wertschöpfungskette der Brauwirtschaft, Labordienstleistungen
Leibniz-Institut für den Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren e.V. (IGZ)
Schwerpunkte (Auswahl): Gartenbaupraxis und moderne Produktion, Qualität in der Lebensmittelversorgungskette, Nachhaltigkeit von Bewirtschaftungssystemen