1801 - die Vielschleifmaschine für die Herstellung von Brillen in Rathenow, 1867 - der Start der Massenproduktion von Papptellern in Luckenwalde, seit 1900 - der Bau von Schwartzkopff Lokomotiven in Wildau, 1904 - die Erfindung der Thermoskanne, 1931 - der Start der Massenproduktion des Hellschreibers – des ersten alltagstauglichen Faxgeräts, 1935 - die Errichtung des Opelwerks, 2008 - das Tsunami-Frühwarnsystem für Indonesien und 2010 - die Eröffnung des hochmodernen Mechanical Test Operations Centre (MTOC) von Rolls-Royce.
Brandenburgs Industrie ist innovativ und traditionsreich zugleich.
Von 1950 bis 1990 beschäftigte die EKO Stahl GmbH 6.000 Menschen - heute ist ArcelorMittal Einsenhüttenstadt ein hochmodernes integriertes Hüttenwerk mit hochtechnisierten Anlagen. Bereits 1725 wurde das Lauchhammer Werk – seit 1948 die TAKRAF GmbH – gegründet. Die Leistungen des Unternehmens reichen von der Herstellung von Verkehrsbauten, über den Kranbau bis hin zum weltgrößten Schaufelradbagger. Seit 1964 ist TAKRAF eine weltweit anerkannte Marke. Heute gehört die moderne Produktionsstätte der italienischen Tenova-Gruppe.
Erkner – Wiege des Kunststoff-Zeitalters: 1909 wurde in Erkner bei Berlin, als Ergebnis der Zusammenarbeit mit Leo Hendrik Baekeland und nach seinen Patenten bei den Rütgerswerken, der erste Vertreter der Duroplaste, das Bakelite®, aus Teerphenol und Formaldehyd hergestellt. Bakelit war lange Zeit der Inbegriff des Kunststoffes überhaupt, bevor es die heute so breite Palette an Kunststoffen gab. Heute wird am historischen Standort unter dem Namen Prefere Resins (ehemals Dynea) Phenolharz als Matrix für viele Leichtbauteile auf modernsten Anlagen produziert.
Schon immer leistet die Industrie einen entscheidenden Beitrag für Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand. Die Entwicklung von Wirtschaftszweigen wie Dienstleistungen, Logistik oder IKT sind in hohem Maße mit der Wachstumsdynamik der Industrie verbunden.
Weltweit agierende Unternehmen investieren in Brandenburg.
Beispiele: Proseat, ein kanadischer Hersteller von Sitzkomponenten errichtete in Schwarzheide eine neue Produktionsstätte. In Wittenberge konnte mit MV Pipe Technologies ein metallverarbeitendes Unternehmen gewonnen werden, das Brandschutzsysteme herstellt. Das niederländische Unternehmen Tulip Cocoa investierte in Velten und Fehrbellin in neue Verarbeitungskapazitäten zur Herstellung von Kakaoprodukten als Zulieferer der Süßwarenindustrie. Das polnische Unternehmen BOD errichtete einen neuen Produktionsstandort für galvanisierte Kleinteile für die Automobilindustrie in Prenzlau.
Darüber hinaus erweitern Brandenburger Unternehmen in großem Umfang.
Einige Beispiele:
- LEIPA GEORG LEINFELDER GMBH in Schwedt/Oder (Herstellung Wellpappenrohpapier)
- Hamburger Rieger GmbH in Spremberg (Herstellung Wellpappenrohpapier)
- BASF AG Schwarzheide (Errichtung eigener Compoundieranlage)
- Swiss Krono GmbH in Heiligengrabe (Herstellung von Fußbodenlaminaten)
Der Aktionsplan "ProIndustrie" des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Energie liefert wichtige Handlungsansätze zur viel genannten und diskutierten Industrie 4.0.
Die BTU Cottbus-Senftenberg betreibt das Projekt „Innovationszentrum Moderne Industrie Brandenburg“. Im Fokus stehen dabei die Entwicklung einer zukunftsorientierten und innovationsstarken Industriestruktur mit besonderer Beachtung von KMU-Bedarfen, die Entwicklung und Herstellung intelligenter Produkte und Produktionseinheiten im regionalen Wirtschaftsverkehr sowie die Transformation der Wertschöpfungsketten und industriellen Servicestrukturen zu international wettbewerbsfähigen Angeboten.
Ergänzt wird das Angebot durch das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum in Cottbus. Es unterstützt kleine und mittlere Unternehmen in Brandenburg dabei, sich den Herausforderungen der zunehmenden Veränderung der Arbeitswelt und den sich daraus ergebenden und notwendigen Qualifizierungsmaßnahmen zu stellen.