„Brandenburg setzt auf Soziale Innovationen, um praxisnahe Antworten auf eine Arbeitswelt zu geben, die sich in einem rasanten Wandel befindet“, sagte Arbeitsminister Daniel Keller heute auf der Fachtagung „Soziale Innovationen in Brandenburg – Neue Impulse für die Arbeitswelt von morgen“ in Potsdam.

In einer sich ständig wandelnden Welt stehen wir vor vielfältigen arbeitspolitischen Herausforderungen. Um diese Herausforderungen effektiv anzugehen, benötigen wir innovative Ideen und Lösungen, die über bestehende Maßnahmen, Methoden und Strukturen hinausgehen. Diese Sozialen Innovation bringen auch neue Impulse für die Arbeitswelt. „Sei es die rasante Entwicklung von Künstlicher Intelligenz, zunehmende Fach- und Arbeitskräfteengpässe oder der Wandel zu einer klimaneutralen Wirtschaft – die Arbeitswelt ist im Umbruch. Mit Sozialen Innovationen wollen wir Arbeitsplätze sichern, den ländlichen Raum stärken und den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern“, so Minister Keller weiter. Auf der Fachtagung werden zwölf Modellprojekte aus allen Regionen des Landes präsentiert.

Patrick Paquet, Referatsleiter in der Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration der Europäischen Kommission, sagte: „Über die Modellprojekte für Soziale Innovationen wird die Stärke des Europäischen Sozialfonds deutlich. Es erlaubt es in Brandenburg neue Ansätze für die Arbeitswelt der Zukunft zu erproben, zu finanzieren und damit möglich zu machen. Neben der Regelförderung des Landes ist dies eine punktuelle Ergänzung, die neue Entwicklungsräume für Brandenburg eröffnet.“

Dr. Steffen Kammradt, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB), erklärte: „Die Arbeitswelt von morgen braucht Soziale Innovationen, um neue Beschäftigungsmodelle, Qualifizierungen und Kooperationen zu erproben, die direkt bei den Menschen ankommen.“

Die WFBB begleitet die Modellprojekte, die mit bis zu 300.000 Euro über 24 Monate gefördert werden, um neue Ansätze für die Arbeitswelt zu entwickeln und praktisch zu erproben. Weiterführende Informationen zum Förderprogramm und zu den geförderten Projekten sind auch auf der neuen Website

https://soziale-innovationen.brandenburg.de verfügbar.

Zu der Tagung mit rund 100 Teilnehmenden aus Praxis, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft sowie Arbeits- und Wirtschaftsförderung mehrerer Bundesländer haben das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MWAEK) und die WFBB gemeinsam nach Potsdam eingeladen.

Die Veranstaltung stellt das aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) und des Landes Brandenburg finanzierte Modellprogramm des MWAEK zur Förderung neuer Ansätze für die Brandenburger Arbeitspolitik in den Mittelpunkt.

Derzeit laufen 17 Modellprojekte von Trägern der Sozialwirtschaft, Vereinen, Bildungsein-richtungen, Hochschulen und Unternehmen, die ihre innovativen Ideen heute im Rahmen der Fachtagung in der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) erstmals präsentiert werden.

Beispiele geförderter Modellprojekte

CrewLinQ

Gemeinsam mit dem Immanuel Herzzentrum Brandenburg erprobt das Projekt ein digitales Poolmanagement-System, um dem akuten Fachkräftemangel in der Pflege zu begegnen. Durch transparente und flexible Einsatzplanung sollen Wunschdienste berücksichtigt, Schichttausch erleichtert und Ausfälle digital kompensiert werden. So sollen die Arbeitsbelastung gesenkt, die Arbeitsbedingungen verbessert und die Fachkräfte langfristig gesichert werden.

Lerni  

Das Projekt nutzt Virtual Reality, um internationale Fachkräfte beim Lernen der Fachsprache für Medizin und Pflege zu unterstützen. In den virtuellen Szenarien werden Patientengespräche, fachliche Abläufe und interkulturelle Kompetenzen trainiert. So sollen die Teilnehmenden optimal auf die Fachsprachprüfung und den Berufsalltag vorbereitet und ihre Integration in den Arbeitsmarkt erleichtert werden.

Grün-Weiße Kooperation in Oderland-Spree

Das Projekt „Grün-weiße Kooperation in Oderland-Spree“ verbindet Landwirtschaft und Pflege, um den Folgen des demografischen Wandels im ländlichen Raum zu begegnen.

Landwirtschaftliche Betriebe werden zu Pflegebauernhöfen umgestaltet, auf denen ältere Menschen leben, arbeiten und bei Bedarf gepflegt werden können. Eine Vernetzungsstelle unterstützt Landwirte und Pflegedienste beim Aufbau der neuen Strukturen und fördert so Lösungen für Fachkräftemangel und Versorgung im ländlichen Raum.

Come2Care

Mit einem neuartigen Onboarding-Prozess unterstützt das Projekt Come2Care Pflegeeinrichtungen dabei, Mitarbeitende nachhaltig zu integrieren. Zugewanderte und bereits Beschäftigte mit Deutsch als Erst- oder Zweitsprache lernen gemeinsam am Arbeitsplatz – von Sprache bis zu digitalen Kompetenzen. Durch die enge Zusammenarbeit mit regionalen Bildungsanbietern entstehen passgenaue Angebote direkt im Betrieb. Geschulte Onboarding-Lotsinnen und -lotsen entwickeln zudem innovative Konzepte, die das soziale Miteinander fördern und Pflegekräfte langfristig binden.

Die Antragstellung ist für Projekte zur Entwicklung innovativer Ansätze (Entwicklungsprojekte) laufend, für Projekte zur praktischen Erprobung (Modellprojekte) voraussichtlich wieder im 2. Quartal 2026 möglich. Aktuelle Informationen zur Antragstellung sind auch jederzeit bei der ILB erhältlich: https://soziale-innovationen.brandenburg.de

Die Fachtagung wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus und des Landes Brandenburg gefördert.

Herausgegeben von
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz (MWAEK)
Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB)