Aktuelle Ergebnisse des Fachkräftemonitors Brandenburg der Industrie- und Handelskammern und der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) zeigen, dass das Angebot an Arbeitskräften in den kommenden 10 Jahren im Vergleich zum vergangenen Jahr um 22 Prozent zurückgehen wird. 200.000 zusätzliche Arbeitskräfte werden gebraucht, um diese Lücke zu schließen.

Dies erfordert eine vorausschauende Personalpolitik zur Vermeidung wachstums- und demographiebedingter Fachkräfteengpässe. „Dabei werden die größten Bedarfe nicht in den akademischen Berufen erwartet, sondern bei den beruflich Qualifizierten“, betont Carsten Christ, Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft der Brandenburgischen IHKn. „Dagegen hilft nur, junge Menschen selbst auszubilden, Mitarbeiter fortzubilden und ältere Kollegen möglichst lange im Betrieb zu halten. Auch aktive Zuwanderung hilft das Problem zu lösen.“ Die IHKn stehen den Betrieben mit beruflicher Bildungsberatung und den Weiterbildungszentren zur Seite. 

Die Wirtschaftsförderung Brandenburg unterstützt Unternehmen mit gezielten Services, betont WFBB-Geschäftsführer Dr. Steffen Kammradt: „Der Fachkräftemonitor Brandenburg gibt ein klares Signal: Schon heute muss in den Betrieben vorgesorgt werden, damit nicht in zehn Jahren Fach- und Arbeitskräfte fehlen. Die Herausforderungen bestehen sowohl in gewerblichen als auch in Dienstleistungsberufen. Ohne Gegenmaßnahmen wird die Fachkräftelücke beispielsweise bei Büro- und Sekretariatsberufen bis zum Jahr 2030 etwa 30 Prozent und bei den Industriemechanikern und Industriemechanikerinnen etwa 23 Prozent betragen. Wir unterstützen die Firmen dabei mit unseren Services zur Qualifizierung und der kostenfreien Nutzung des Fachkräfteportals Brandenburg zur Gewinnung neuer Beschäftigter. Angesichts der Dimension der demographischen Entwicklung wird es immer mehr auch auf die Zuwanderung internationaler Fach- und Arbeitskräfte ankommen - und deren erfolgreiche Integration in den betrieblichen und gesellschaftlichen Alltag. Wir müssen gemeinsam im Wettbewerb um die besten Köpfe Fachkräfte von Brandenburg überzeugen. Mit dem neuen International Talent Service (ITS) unterstützt die WFBB Brandenburger Unternehmen dabei, Fachkräfte aus Nicht-EU-Drittstaaten sowie internationale Studierende in Brandenburg erfolgreich als dauerhafte Fachkräfte zu gewinnen.“

Brandenburger Unternehmen können im Fachkräftemanagement zwei digitale Angebote selbstständig und kostenfrei nutzen: Der „Fachkräftemonitor Brandenburg“ gibt einen regionenscharfen Einblick in den künftigen Arbeitsmarkt. Der „Demografierechner Brandenburg“ gibt Aufschluss über altersbedingte Abgänge im eigenen Unternehmen. Beide Instrumente wurden von den Industrie- und Handelskammern in Brandenburg gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) entwickelt.