Brandenburg zieht immer mehr hochwertige industrielle Investitionen an. Voraussetzung für eine weitere positive Entwicklung sind Gewerbestandorte mit besonderer Lagegunst. Aufgrund der hervorragenden Verkehrsanbindung am Autobahndreieck Potsdam/Güterbahnhof Seddin lässt die Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) diesen Bereich im Auftrag des Wirtschaftsministeriums auf die Eignung als Hochtechnologiestandort für besonders nachhaltige industrielle Ansiedlungen untersuchen. Über die ersten Zwischenergebnisse werden jetzt die Mitglieder des Kreistags und der Gemeindevertretungen informiert.

Der Untersuchungsraum im Landkreis Potsdam-Mittelmark ist ein Areal zwischen dem Güterbahnhof Seddin sowie den Autobahnen A10 und A9. Dieses Gebiet umfasst Flächenanteile der Gemeinden Seddiner See, Schwielowsee und Michendorf sowie der Stadt Beelitz. Die Prüfung hat mit einer ergebnisoffenen Voruntersuchung durch ein Expertenteam begonnen. Ziel ist es, gemeinsam mit dem Landkreis, den Kommunen sowie unter Beteiligung von Landesministerien und Fachressorts innerhalb des Untersuchungsraums eine geeignete Fläche zu finden, die Platz für hochwertige Industrie als auch für die regionale Wirtschaft bietet.

Bislang wurden von den Gutachtern 30 Belange vorgeprüft. Die Gutachter kommen zum Ergebnis, dass eine Standortentwicklung von rund 300 ha mit einer hohen Anzahl der untersuchten Belange grundsätzlich vereinbar wäre. Dies betrifft vor allem die Verkehrsanbindung und die technische Infrastruktur. Die Lage und Erreichbarkeit hätten nach Ansicht der Gutachter eine Qualität, die dem Standort ein Alleinstellungsmerkmal in der Hauptstadtregion sowie im Wettbewerb um die attraktivsten Investitionen verleihen würden. Dies muss zugleich im Einklang mit den Naturschutzbelangen geschehen. Entsprechende Fachgutachten als Voraussetzung für das Planungsrecht wurden in dieser Phase noch nicht durchgeführt. Über die fachlichen Kriterien hinaus ist für die Gutachter das regionale und kommunale Einvernehmen für eine solche hochwertige Standortentwicklung von entscheidender Bedeutung.

Die Voruntersuchung soll im Januar 2023 abgeschlossen werden. Bis dahin werden die Gutachter auch Vorschläge zur Rechts- und Organisationsform sowie eine Kostenschätzung erarbeiten. Parallel dazu werden die Ergebnisse des Zwischenberichts in den kommunalen Gremien sowie im Kreistag vorgestellt und diskutiert.

Die Gutachter sind ein Expertenteam aus IPG Infrastruktur- und Projektentwicklungsgesellschaft mbH, Beratung Raumperspektiven SK sowie Göhmann Rechtsanwälte. Die Wirtschaftsförderung Land Brandenburg koordiniert die Erstellung des Gutachtens im Auftrag des Brandenburger Wirtschaftsministeriums.