Jury wählt aus 155 Bewerbungen die zehn besten Innovationen aus.

Berlin, 10. Oktober 2022. Ein Sprachassistent für die Pflegedokumentation, modulare Kleinwindenergieanlagen, ein auf Oberflächenbeschichtungen spezialisierter Roboter – so vielfältig und nachhaltig ausgerichtet sind die diesjährigen Einreichungen zum Innovationspreis Berlin Brandenburg 2022. Insgesamt wurden zehn Unternehmen, Teams und Institutionen aus der Region nominiert. Diese stellen heute ihre Innovationen in kurzen Pitches der Jury vor. Erst danach entscheidet diese, welche bis zu fünf Einreichungen am 25. November prämiert werden.

Hendrik Fischer, Staatssekretär im Brandenburger Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie: „Die Bandbreite der Themen, denen die Nominierten mit so viel Innovationskraft begegnen, zeigen einerseits, wie vielfältig die Wirtschaft in der Hauptstadtregion ist. Andererseits machen sie auch deutlich, welchen gesellschaftlichen Herausforderungen wir gegenüberstehen und dass es kluge Gestalterinnen und Gestalter mit Erfindergeist braucht, die Antworten auf schwierige Fragen finden. Durch den Innovationspreis Berlin Brandenburg werden nicht nur die Ideen, sondern auch die Menschen, die sie entwickeln, sichtbar.“

„Ich freue mich, dass wir mit dem Innovationspreis Berlin Brandenburg die Möglichkeit haben, Innovationen aus der Metropolregion eine passende Bühne zu bieten. Sie werden unsere Wirtschaft nachhaltig prägen und stehen als Leuchttürme für eine kreative und innovative Region“, so Staatssekretär Tino Schopf für die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe Berlin über die Nominierten.

Der Innovationspreis ist eng verzahnt mit der Gemeinsamen Innovationsstrategie der Länder Berlin und Brandenburg (innoBB 2025).

Beide Länder loben den Preis gemeinsam mit dem Ziel aus, Innovationen aus den Clustern Gesundheitswirtschaft, Energietechnik, IKT, Medien und Kreativwirtschaft, Optik und Photonik sowie Verkehr, Mobilität und Logistik sichtbar zu machen und so die Innovationsfähigkeit und Wirtschaftskraft der Hauptstadtregion abzubilden.

 

Die Nominierten 2022 in alphabetischer Reihenfolge

bettereco GmbH: Das Unternehmen löst mit der B2B-Agrarrohstoffhandelsplattform wesentliche Probleme der Agrar- und Lebensmittelindustrie. Zum einen bringt sie Transparenz in die Lieferkette und erreicht damit eine Handels- und Lebensmittelsicherheit, zum anderen sorgt sie für Flexibilität bei der Beschaffung sowie im Transport und hilft den Unternehmen die Anforderungen des Sorgfaltspflichtengesetzes zu erfüllen.

ConBotics GmbH: ConBotics bietet mit dem MalerRoboter die automatisierte Lösung für Oberflächenbeschichtungen. Der mobile Leichtbauroboter kann Aufträge doppelt so schnell und mit verringertem Personalaufwand durchführen. Er erkennt und orientiert sich selbstständig in seiner Umgebung. Der selbstentwickelte patentierte Roboterarm führt die Oberflächenbeschichtung an Wänden und Decken mithilfe der Airless-Farbspritztechnik durch und übernimmt dabei Großflächen und schwer erreichbare Stellen. Während der Roboter arbeitet, kann die Fachkraft andere Tätigkeiten durchführen (u. a. die Vorbereitung der Räume, Abkleben, Anstrich von Türrahmen).

ecopals GmbH: Das Unternehmen hat eine Technologie entwickelt, um nicht-recycelbares Altplastik in ein qualitativ-homogenes, leistungssteigerndes Bitumensubstitut umzuwandeln. EcoFlakes verringern die CO2-Emissionen im Straßenbau um 30 Prozent, verlängern die Lebensdauer des Asphalts, ersetzen Teile des Bitumens und reduzieren die Materialkosten um 20 Prozent.

HelloBetter: HelloBetter bietet zehn psychologische Online-Programme (z.B. bei Depression, Angst- oder Panikstörungen, Insomnie, Vaginismus, chronische Schmerzen, Stress und Burnout) an und ermöglicht es Menschen mit psychischen Beschwerden, ihr mentales Wohlbefinden auf selbstbestimmte Weise wirksam zu verbessern. Fünf Therapieprogramme sind als digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) zugelassen und für 73 Millionen Versicherte zuzahlungsfrei per Rezept zugänglich. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte testet alle eingereichten Gesundheitsanwendungen auf Wirksamkeit, Datenschutz, Qualität und weitere Faktoren. Werden die Anforderungen erfüllt, wird das Online-Programm in das DiGA-Verzeichnis aufgenommen und kann von jeder niedergelassenen Ärztin oder Arzt sowie Psychotherapeutin/en verschrieben werden. Dies ist insbesondere für die psychologische Gesundheitsversorgung relevant, weil dort die Wartezeit auf einen Therapieplatz fünf bis sechs Monate beträgt.

HIIVE UG: HIIVE bietet Honigbienen ein besseres Zuhause. Imkerinnen und Imker wird ermöglicht, ihre Bienen artgerecht zu halten, indem das natürliche Verhalten der Bienen unterstützt wird. Im Gegensatz zu konventionellen Bienenstöcken, die primär für die Honiggewinnung entwickelt werden, geht HIIVE auf die Bedürfnisse der Tiere ein. HIIVE repliziert das Mikroklima einer Baumhöhle, dem natürlichen Habitat der Bienen, da sich die speziellen Eigenschaften der Baumhöhle positiv auf die Honigbienen auswirken. 

Modulare Windenergieanlagen GmbH: MOWEA kombiniert erstmals standardisierte Kleinstwindenergieanlagen zu einem Windenergiesystem. Je nach Bedarf können diese Anlagen flexibel kombiniert und in bestehende Infrastrukturen integriert werden. So können sie beispielsweise für die Telekommunikation, Immobilien oder industrielle Anwendungen genutzt werden. MOWEA ermöglicht damit einen günstigen Preis, große Flexibilität sowie einen simplen Transport.

mujō: muj entwickelt innovative 100 Prozent biobasierte Verpackungsfolie auf Basis von Alginat, einem in Braunalgen enthaltenen Biopolymer. Die Verpackung schützt das Produkt entlang der Lieferkette und baut sich nach dem Gebrauch vollständig und radikal biologisch ab. Die Folie wird in verschiedenen Designs angeboten, an B2B-Kundinnen und -Kunden (Brands und Converter) als Rollenware verkauft und zu Verpackungen für Konsumgüter, Lebensmittel und Kosmetik weiterverarbeitet.

PFABO GmbH: Das Unternehmen hat ein nachhaltiges und standardisiertes Mehrwegpfandsystem für den Lebensmitteleinzelhandel und darüber hinaus entwickelt. Dadurch werden der bisher anfallende Einwegabfall drastisch reduziert sowie sichere Lieferketten geschaffen und die Kreislaufwirtschaft gefördert. Die eigens entwickelten PFAndBOxen ermöglichen durch die Integrierung eines 2D-Datamatrixcodes auf der Unterseite der Verpackungslösung eine innovative und individuelle Darstellung der Nutzungen im Lebensmittelsektor. Die Mehrwegverpackung besteht zu 100 Prozent aus Polypropylen und ist somit zu 100 Prozent recycelbar.

Quantune Technologies GmbH: Das Unternehmen hat ein hochpräzises IR-Spektrometer für das Handgelenk entwickelt, das erstmals die Messqualität großer Laborspektrometer mit den Vorteilen von Fitnesstrackern vereint. Es ermöglicht die nichtinvasive Messung von Biomarkern wie Glukose und Alkohol – ein echter Meilenstein für die proaktive Gesundheitsvorsorge, z. B. um Diabetes vorzubeugen. Quantunes innovatives Infrarot-Spektrometer ist klein, alltagstauglich und kostet in der Herstellung 300 Mal weniger als heutige Laborspektrometer.

Verimi GmbH: Das Verimi ID-Wallet ist die digitale Brieftasche des 21. Jahrhunderts. Egal ob ausweisen, einloggen, bezahlen oder unterschreiben: Nutzerinnen und Nutzer können in ihrem persönlichen ID-Wallet ihre Identitätsdaten hinterlegen und anschließend in branchenübergreifenden Anwendungsfällen wiederverwenden.

voize GmbH: voize ist ein digitaler Sprachassistent für die Pflegedokumentation, mit dem Pflegekräfte die Pflegedaten direkt in ein Smartphone einsprechen können. Mithilfe künstlicher Intelligenz werden die getätigten Einträge in bestehende Dokumentationssysteme wie z.B. das Pflegemanagement Vivendi PD implementiert. Dank der Vereinfachung der Arbeitsabläufe bleibt den Pflegekräften somit mehr Zeit für die Pflegebedürftigen.

 

Über den Innovationspreis Berlin Brandenburg

Mit dem Innovationspreis würdigen die Wirtschaftsverwaltungen der beiden Länder Berlin und Brandenburg jährlich innovatives und herausragendes unternehmerisches Schaffen. Mit der Einbindung von Wirtschaftsunternehmen und weiteren Institutionen als private Partnerinnen und Partner war und ist der Preis auch ein Preis der Wirtschaft für die Wirtschaft. Seit erstmaliger Auslobung im Jahr 1984 (seit 1992 gemeinsam mit Brandenburg) gab es mehr als 170 Preisträgerinnen und Preisträger und über 4.450 Bewerbungen.

 

Termin

25. November Preisverleihung mit Bekanntgabe der Preisträgerinnen und Preisträger

Herausgegeben von
Logo Land BB MWAE
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg
Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe