- WFBB zieht Zwischenbilanz: 4.000 Arbeitsplätze in 20 Jahren -

„Der Landkreis Oberhavel ist gefragt bei Unternehmen. Das Kreisprofil wird geprägt von großen, weltweit tätigen Unternehmen wie Takeda und Orafol in Oranienburg, Stadler in Velten, Riva und Alstom in Hennigsdorf sowie einem breiten innovativen Mittelstand. Die wirtschaftliche Dynamik strahlt über die Kreisgrenzen hinaus und macht OHV zu einem Wachstumsmotor im Norden Brandenburgs“, sagt der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) Dr. Steffen Kammradt heute bei einem Besuch in Oranienburg. Anlässlich des 20jährigen Bestehens der WFBB zieht er eine Zwischenbilanz.

In Oberhavel hat die WFBB seit ihrer Gründung im Jahr 2001 insgesamt 598 Unternehmens-projekte mit 4.023 Arbeitsplätzen und einem Investitionsvolumen von 756,6 Millionen Euro aktiv unterstützt. Hinzu kommen 308 Beratungen zu Fach- und Arbeitskräften.

 „Die hohe wirtschaftliche Dynamik ist ein großer Pluspunkt für Oberhavel. Im Regionalranking des Instituts der deutschen Wirtschaft liegt der Kreis unter den Top 100 bundesweit. In OHV sind Flaggschiffe der Gesundheitswirtschaft der Hauptstadtregion wie die japanische Takeda Pharmaceutical oder das US-amerikanische Unternehmen ThermoFisher Scientific angesiedelt. In ihrem Umfeld hat sich eine lebendige Life Sciences-Szene mit Schwerpunkt auf Diagnostik etabliert“, betont Dr. Kammradt. Zu den herausragenden Beispielen im Landkreis zählt er auch das Familienunternehmen Orafol, das in der Kunststoffveredelung zu den weltweit führenden Anbietern zählt. Metallerzeugung und -verarbeitung, Schienenfahrzeuge und die Ernährungswirtschaft seien weitere starke Branchen im Landkreis. Die Dynamik habe in den vergangenen Jahren auch mittelständische Berliner Unternehmen angezogen. „Wir freuen uns, gemeinsam mit unseren Partnern im Landkreis und im Regionalen Wachstumskern die positive Entwicklung unterstützen zu können“, erklärt Dr. Kammradt. 

Beispiele für Unternehmensprojekte, die die WFBB in OHV aktiv begleitet hat (chronologisch):

Der japanische Pharmakonzern Takeda übernimmt 2011 die Produktionsstätte von Nycomed und baut diese in den Folgejahren mehrfach aus. Über 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen heute feste Arzneimittelformen, Tabletten und Kapseln her. Am Standort befindet sich auch eine Pilotproduktion für klinische Entwicklungsprojekte. Die Arzneimittelproduktion in Oranienburg kann auf eine Tradition von mehr als 130 Jahren zurückblicken.

REWE siedelt sich 2011 mit einem großen Logistikzentrum in Oranienburg an. Damit verbunden sind ein Investitionsvolumen von 60 Millionen Euro und 180 Arbeitsplätze. 2020 erweitert das Unternehmen den Standort und investiert 68 Millionen Euro – unter anderem in den Bau drei neuer Hallen.

Rheinzink baut in Hennigsdorf 2013 ein Produktions- und Verwaltungsgebäude. Damit verbunden sind Investitionen von 3,6 Millionen Euro.

Die Körber & Körber GmbH Präzisionsmechanik erweitert 2013 in Birkenwerder ihre Betriebsstätte zur Herstellung von hochpräzisen Dreh- und Stanzteilen für die Automobil-industrie. Das Unternehmen, das 2010 aus Berlin nach Oberhavel zog, ist 2017 mit dem Zukunftspreis Brandenburg ausgezeichnet worden. Es beschäftigt heute 35 Mitarbeiter.

Im selben Jahr investiert das niederländische Unternehmen Theobroma B.V. in Velten in den Aufbau einer Produktion von Kakaoerzeugnissen. Damit verbunden sind eine Investition von 13,6 Millionen Euro und die Schaffung von 19 Arbeitsplätzen.

Der Leder- und Textilpflegespezialist Collonil kehrt 2013 an seinen Stammsitz in Mühlenbeck zurück und vertreibt von dort seine gesamte Produktpalette weltweit. Damit verbunden sind eine Investition von 500.000 Euro und 8 Arbeitsplätze.

Gleich drei Unternehmen siedeln sich 2017 neu in Hennigsdorf an: Hirscher Planen, topGast und Q-Ventis. Hirscher Planen stellt Planen für Nutzfahrzeuge her (11 Arbeitsplätze).
topGast produziert und distribuiert Lebensmittel für die Gastronomie (10 Arbeitsplätze).
Q-Ventis entwickelt medizinische Lösungen zum Schutz und zur Wiederherstellung von Gewebe (5 Arbeitsplätze).

Die Berliner Milch & Käse Manufaktur (MINOA) errichtet 2017 in Velten eine Bio-Molkerei und Bio-Käserei zur Verarbeitung von Schafs-, Ziegen- und Kuhmilch. Damit verbunden sind ein Investitionsvolumen von 12 Millionen Euro und 27 Arbeitsplätze. Aktuell profitiert das Unternehmen vom Bioboom.

Der Marktführer bei Frankiermaschinen, Francotyp-Postalia, errichtet 2019 in Hennigsdorf ein Shared Service Center für europäische Tochtergesellschaften. Damit verbunden sind 120 Arbeitsplätze.

Das Hennigsdorfer Medizintechnik-Unternehmen Pentracor wurde 2020 bei der Entwicklung eines Blutwäsche-Verfahrens unterstützt, das Folgeschäden bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall mindert und auch im Kampf gegen Corona wirkt. Dafür wurde das Unternehmen 2020 mit dem German Medical Award ausgezeichnet.

Der internationale Konzern Orafol in Oranienburg nutzt den Fach- und Arbeitskräfteservice der WFBB. Aktuell zählt der international erfolgreiche Spezialist für Kunststoffveredelung 1.100 Beschäftigte am Standort Oranienburg, 2.500 Beschäftigte weltweit. Orafol setzt derzeit ein Investitionsprogramm über 150 Millionen Euro um.

 

Die Gründung der heutigen Wirtschaftsfördergesellschaft Brandenburg (WFBB) erfolgte im Jahr 2001, damals noch unter dem Namen ZAB ZukunftsAgentur Brandenburg. Die Bündelung von Ansiedlung, Technologieförderung, Außenwirtschaft und Energieberatung in der ZAB war ein Novum in Deutschland. Seit 2014 bietet Brandenburg mit der WFBB als erstes deutsches Bundesland neben der Wirtschaftsförderung auch Arbeitsförderung aus einer Hand.