„Der Barnim ist eine starke Wirtschaftsregion. Gerade Bernau und Eberswalde haben sich zu beeindruckenden Qualitätsstandorten mit Ausstrahlung auf das Umland entwickelt“, sagt der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB), Dr. Steffen Kammradt, heute bei einem Besuch in Bernau. Anlässlich des 20jährigen Bestehens der WFBB zieht er eine Zwischenbilanz.

Im Barnim hat die WFBB seit ihrer Gründung im Jahr 2001 insgesamt 324 Unternehmensprojekte mit 1.326 Arbeitsplätzen und einem Investitionsvolumen von 337,8 Millionen Euro aktiv unterstützt. Hinzu kommen 312 Beratungen zu Fach- und Arbeitskräften.

 „Wir freuen uns, dass wir in den zwei Jahrzehnten seit unserer Gründung die wirtschaftliche Entwicklung im Barnim gemeinsam mit unseren Partnern im Kreis unterstützen konnten. Der Barnim ist eine starke und innovative Wirtschaftsregion. Neben Ansiedlungen und Erweiterungsinvestitionen haben wir im Landkreis auch viele Technologieentwicklungen unterstützt. Zu den aktiv begleiteten Unternehmen zählen beispielsweise Finow Automotive und Schmidt Maschinenbau in Eberswalde, Weber Automotive in Bernau, die Eberswalder Wurst in Britz oder der Medizintechnik- und IT-Spezialist Meytec in Werneuchen. Meytec war maßgeblich an der Entwicklung eines Rettungswagens speziell für Schlaganfall-Patienten beteiligt. Die Barnimer Unternehmen werden bei ihrer weiteren Entwicklung von der WFBB unterstützt“, betonte Dr. Kammradt.

„Besonders freuen wir uns auch über die positive Entwicklung von zwei polnischen Unternehmen im Barnim: den Hersteller von Hygenieprodukten TZMO in Biesenthal und die Reinigung HTS Targatz in Eberswalde. Im Rahmen unserer internationalen Mutterhausbesuche haben wir zusammen mit dem Brandenburger Wirtschaftsminister in den Firmenzentralen beider Unternehmen in Polen Gespräche geführt“, so Dr. Kammradt weiter.

 

Beispiele für Unternehmensprojekte, die die WFBB aktiv begleitet hat:

Der polnische Spezialist für Hygenieartikel, TZMO, kam vor gut 20 Jahren nach Biesenthal und ist kontinuierlich am Standort gewachsen. Heute zählt das Unternehmen rund 150 Beschäftigte. Jüngste Investition ist der Bau eines modernen Bürogebäudes für gut 40 Mitarbeiter.

Das Unternehmen HTS Targatz wurde 2016 von der Hollywood S.A. aus Scierpc (Masowien) vor der drohenden Schließung gerettet. Heute arbeiten über 100 Beschäftigte am Eberswalder Standort.

Der Automobilzulieferer Schmidt Maschinenbau hat sich mit Begleitung durch die WFBB (damals: ZAB) 2010 in Eberswalde angesiedelt und ist kontinuierlich gewachsen. Im Technologie- und Gewerbepark produziert das Unternehmen Maschinenteile und Automotive-Komponenten.

Finow Automotive wurde 1999 in Finow gegründet. Der Automobilzulieferer, der viele Automarken zu seinen Kunden zählt, beschäftigt gut 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Eberswalder Wurst zählt zu den Traditionsunternehmen im Barnim. Rund 600 Beschäftigte zählt der Betrieb mit Stammsitz in Britz. Der Standort hat sich zu einem Kompetenzzentrum für Ernährung entwickelt. Geschäftsführer Sebastian Kühn fungierte als Sprecher des Brandenburger Clusters Ernährungswirtschaft.

Das Unternehmen Semcoglas, Spezialist für Flachglas-Komponenten, hat sich 1992 in Eberswalde angesiedelt. Dort sind rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Seit 2018 produziert das Unternehmen M&R Filtermedien in Basdorf. Derzeit sind dort etwa 30 Mitarbeiter beschäftigt.

Der Medizintechnik-Spezialist Meytec in Werneuchen hat 2011 das Stroke-Einsatz-Mobil (STEMO) entwickelt, das in Berlin zum Einsatz kommt. Bereits am Einsatzort wird mit STEMO die Behandlung von Schlaganfall-Patienten möglich. Damit wird wertvolle Zeit gewonnen.

Das Start-up Dryad Networks in Eberswalde entwickelt eine sensorgestützte Technologie und ein zugehöriges Kommunikationsnetzwerk für Früherkennung von Waldbränden. Das neue System hilft, auch die größten und entlegensten Waldgebiete auf der ganzen Welt zu überwachen, zu analysieren und zu schützen und damit die verheerenden Auswirkungen von Waldbränden auf Umwelt, Tierwelt und Kommunen zu bekämpfen.

 

Die Gründung der heutigen Wirtschaftsfördergesellschaft Brandenburg (WFBB) erfolgte im Jahr 2001, damals noch unter dem Namen ZAB ZukunftsAgentur Brandenburg. Die Bündelung von Ansiedlung, Technologieförderung, Außenwirtschaft und Energieberatung in der ZAB war ein Novum in Deutschland. Seit 2014 bietet Brandenburg mit der WFBB als erstes deutsches Bundesland neben der Wirtschaftsförderung auch Arbeitsförderung aus einer Hand.

WFBB-Geschäftsführer Dr. Steffen Kammradt und Teamleiter Regionalcenter/Regionalcenterleiter Nordost-Brandenburg Dr. Heinz Roth im Gespräch mit dem Bernauer MOZ-Redakteur Tillmann Trebs

Bild WFBB-Gespräch bei der MOZ in Bernau