Die thematisch breit aufgestellte Forschungs- und Entwicklungslandschaft in Deutschlands Hauptstadtregion ist für Unternehmen ein besonderer Standortvorteil. Denn Berlin-Brandenburg gehört europaweit zu den Regionen mit den meisten Forschungsinstituten, den meisten Universitäten und Fachhochschulen sowie einer Vielzahl von Technologie- und Gründerzentren. Dies bildet einen idealen Nährboden für eine dynamische Technologie-Entwicklung.
Hochschule
Forschungseinrichtung
Transferstelle
Über 60 Hochschulen und über 100 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, darunter 24 Institute der „Blauen Liste“ (Wissensgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz, WGL), 9 Fraunhofer Institute, 8 Max-Planck-Institute und 7 Institute der Herrmann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) (siehe Seite Einrichtungen) und mehr als ein Dutzend Forschungseinrichtungen des Bundes befinden sich hier. Wissenschaft und Forschung zählen zu den wichtigsten Stärken und Wachstumsfaktoren der Region. Berlin-Brandenburg ist ein traditioneller Wissenschaftsstandort. 34 Nobelpreisträger kommen aus der Region (u.a. Chemie, Physik, Medizin).
Insgesamt sind in der Hauptstadtregion bis zu 50.000 Wissenschaftler tätig, davon rund 33.000 an den Hochschulen. Hochspezialisierte Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen stehen den Unternehmen als Transfer- und Kooperationspartner zur Verfügung.
Besonders unterstützt werden auch junge technologieorientierte Existenzgründer. Mit Erfolg: Bei Gründungsvorhaben und Ausgründungen befinden sich die Brandenburger Hochschulen nach Erkenntnissen des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft in der Spitzengruppe. Im Durchschnitt kommen auf 1.000 Studierende über 22 Vorhaben und über vier Ausgründungen.
Mit rund 240.000 Studenten sorgen die Hochschulen der Region für Nachwuchsfachkräfte in nahezu allen Fachrichtungen. Jährlich bereichern rund 41.000 Hochschulabsolventen den Arbeitsmarkt. Eine große Rolle spielen dabei Ingenieur- und Naturwissenschaftler. Die Hochschulen bieten hochspezialisierte Qualifikationen - von der Biotechnologie über Luft- und Raumfahrttechnik bis zu den Erneuerbaren Energien, um nur einige Beispiele zu nennen.
Der Studienstandort Brandenburg wird immer beliebter. Die vier Brandenburger Universitäten in Potsdam inklusive der Filmuniversität, Cottbus und Frankfurt (Oder) und die Hochschulen im Land verzeichnen einen regelrechten Nachfrageboom und den Höchststand bei den Studentenzahlen (Amt für Statistik Berlin-Brandenburg).
Ein bedeutsamer Standortfaktor für Brandenburg und die deutsche Hauptstadtregion ist die attraktive Innovationskultur in den Wachstumsclustern. In Brandenburg sind rund 1.500 innovative Unternehmen tätig – davon mehr als 100 Unternehmen mit internationalen Spitzenleistungen. Besonders sie spielen eine wichtige Rolle in den innovativen Clustern mit der engen Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft. Brandenburg konzentriert die Wirtschaftsförderung auf neun Cluster, fünf davon gemeinsam mit Berlin. In diesen Clustern sind innovative mittelständische Unternehmen, aber auch Großunternehmen sowie Universitäten, Fachhochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, wirtschaftsnahe Institutionen, Verbände und Verwaltungen vertreten.
Brandenburg hat die Infrastruktur für einen intensiven Technologietransfer Wissenschaft/Wirtschaft deutlich ausgebaut. Die Transferstellen der Hochschulen bieten direkten Zugang zu neuesten Forschungsergebnissen. Die Branchenteams der WFBB nehmen den Innovationsbedarf in den einzelnen Branchen auf. Gemeinsam wird so ein höchst effizienter, rascher und bedarfsorientierter Technologie- und Wissenstransfer geschaffen - mit relevanten Angeboten in Wissenschaft, Forschung und Technologie für die jeweilige Branche.
Ein weiterer Pluspunkt der Innovationsregion sind die Technologiezentren mit ihrem komplexen Dienstleistungsangebot. In der Region Berlin-Brandenburg sind insgesamt 46 verschiedene Technologie und Gründerzentren tätig. In keiner anderen deutschen Region sind derartig viele Zentren konzentriert. www.tgbev.de
Innovationstätigkeit wird in Brandenburg gefördert. Das zahlt sich aus: Von 2001 bis 2015 hat die ZukunftsAgentur Brandenburg 3.743 Innovationsprojekte durch Innovationsförderung betreut und unterstützt. Dadurch sind neue innovative Produkte und Verfahren entwickelt, ausgebaut und verbessert worden und mehr als 5.500 neue Arbeitsplätze geschaffen worden.
Innerhalb der Innovationsförderung wird das Angebot zur Förderung von „Innovationsassistenten“ von den Unternehmen mit großem Interesse angenommen. Seit Inkrafttreten der Richtlinie im Jahr 1992 sind bereits über 1.500 Innovationsassistenten (Stand: Dezember 2014) gefördert worden. Befragungen der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH bei beteiligten Unternehmen ergaben, dass 89% der Firmen ihre Innovationsassistenten nach Ablauf der Förderung weiterbeschäftigen, 43% stellten sogar einen weiteren ein.
Auch das seit 2010 angebotene Programm der „Brandenburger Innovationsgutscheine“ wird gut nachgefragt. Bisher konnten gut 550 Gutscheine (Stand: Dezember 2018) an KMU des produzierenden Gewerbes und des Handwerks ausgereicht werden, mit denen sich die Unternehmen wissenschaftliche Leistungen zur Deckung ihres Innovationsbedarfs einkaufen konnten.
Seit 2014 ist die Förderung von "Innovationsassistenten" gemeinsam mit der Förderung "Brandenburg Stipendium" in die Richtlinie "Brandenburger Innovationsfachkräfte" zusammengeführt worden. Die Innovationsgutscheine sind seit 2015 neben weiteren Förderinstrumentarien in die Richtlinie "Brandenburgischer Innovationsgutschein (BIG)" integriert.