„Die Uckermark ist die wirtschaftliche Brücke zwischen den Metropolen Berlin und Szczecin. Internationale Konzerne und ein innovativer Mittelstand prägen die Struktur. Wir sehen für die Uckermark gute Entwicklungsperspektiven“, sagt der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB), Dr. Steffen Kammradt, heute bei einem Besuch in Schwedt/Oder. Anlässlich des 20jährigen Bestehens der WFBB zieht er eine Zwischenbilanz.

In der Uckermark hat die WFBB seit ihrer Gründung im Jahr 2001 insgesamt 187 Unternehmensprojekte mit 2.167 Arbeitsplätzen und einem Investitionsvolumen von 961,8 Millionen Euro aktiv unterstützt. Hinzu kommen 290 Beratungen zu Fach- und Arbeitskräften.

„Wir freuen uns, dass wir in den zwei Jahrzehnten seit unserer Gründung die wirtschaftliche Entwicklung in der Uckermark gemeinsam mit unseren Partnern im Kreis unterstützen konnten. Mit der Papierfabrik der Leipa und der PCK-Raffinerie in Schwedt haben sich zwei industrielle Konzerne erfolgreich entwickelt. Weitere profilierte Unternehmen sind unter anderem Aleo Solar und Boryszew Oberflächentechnik in Prenzlau sowie Robeta im Milmersdorf. Ganz neu hinzu gekommen ist mit Bio-Lutions ein interessantes Unternehmen aus Kolumbien, das in Schwedt eine Anlage zur Herstellung von Verpackungen aus pflanzlichen Rohstoffen aufbaut. Das zusammen ergibt einen soliden Branchenmix, der der Region eine gute Perspektive für die weitere wirtschaftliche Entwicklung bietet“, so Dr. Kammradt weiter.

„Die Uckermark ist eine Region der Nachhaltigkeit. Mit dem weltweit ersten Hybrid-Kraftwerk hat das Uckermärker Unternehmen Enertrag bereits 2011 für internationale Aufmerksamkeit erregt. Jetzt arbeitet das Unternehmen an der Nutzung von Wasserstoff für eine saubere Energieversorgung der Region. Neue digitale Arbeitsformen in CoWorking-Spaces bringen weitere wirtschaftliche Impulse in die Region“, betonte Dr. Kammradt.

 

Beispiele für Unternehmensprojekte, die die WFBB in den 20 Jahren aktiv begleitet hat:

In Schwedt baut das kolumbianische Unternehmen BIO-LUTIONS im vergangenen Jahr eine Anlage zur Herstellung von Verpackungen aus pflanzlichen Rohstoffen auf. Damit verbunden sind ein Investitionsvolumen von 7,5 Millionen Euro und 31 Arbeitsplätze.

Der Papierhersteller Leipa in Schwedt/Oder übernimmt 2017 die Firma UPM am Standort und plant gemeinsam mit der Stadt den Aufbau eines Innovationscampus.

Der polnische Automobilzulieferer Boryszew (BOD) übernimmt 2012 das vormalige Ymos-Werk in Prenzlau. BOD entwickelt und fertigt eine Vielzahl von Türinnenbetätigungen, Zierleisten, Blenden u.a. für viele namhafte Automobilhersteller. Nach einem schweren Brand errichtet das Unternehmen bis 2018 ein neues Werk in Prenzlau und beschäftigt dort über 300 Mitarbeiter.

In Schwedt/Oder hat sich 2015 die Firma A&W Apparate & Wärmetauscherbau mit der Fertigung und Reparatur von Wärmetauschern, Druckbehältern und Apparaten für die chemische und petrochemische Industrie angesiedelt. Das Unternehmen hat nach der Betriebserrichtung bereits eine erste Unternehmenserweiterung vorgenommen. Damit verbunden sind ein Investitionsvolumen von 2,1 Millionen Euro und 48 Arbeitsplätze.

In Prenzlau erweitert die taiwanesische Aleo Solar 2015 die Modulfertigung. Damit verbunden sind 139 Arbeitsplätzen. Ein Jahr später errichtet das Unternehmen eine neue Produktionsstätte. Damit verbunden sind eine Investitionssumme von rund 14 Millionen Euro und 60 Arbeitsplätze.

Die Penkuner Agroservice GmbH errichtet 2013 einen Logistikstandort in Casekow. Damit verbunden sind eine Investition von 4,7 Millionen Euro und die Schaffung von 8 Arbeitsplätzen.

Die Getränke Fachgroßhandel Jürgen Sojka aus Kleptow digitalisiert ihre Geschäftsprozesse durch die Implementierung von Hard- und Software und setzt dabei mehr als 350.000 Euro ein.

Die AkoTec Produktionsgesellschaft aus Angermünde entwickelte mit einem finanziellen Aufwand von rund 400.000 Euro ein neuartiges Sammlerrohr für thermische Solaranlagen und setzt dieses erfolgreich in den von ihr gefertigten Anlagen ein.

 

Die Gründung der heutigen Wirtschaftsfördergesellschaft Brandenburg (WFBB) erfolgte im Jahr 2001, damals noch unter dem Namen ZAB ZukunftsAgentur Brandenburg. Die Bündelung von Ansiedlung, Technologieförderung, Außenwirtschaft und Energieberatung in der ZAB war ein Novum in Deutschland. Seit 2014 bietet Brandenburg mit der WFBB als erstes deutsches Bundesland neben der Wirtschaftsförderung auch Arbeitsförderung aus einer Hand.

WFBB-Geschäftsführer Dr. Steffen Kammradt und Teamleiter Regionalcenter/Regionalcenterleiter Nordost-Brandenburg Dr. Heinz Roth im Gespräch mit dem Schwedter MOZ-Redakteur Jörg Matthies

Bild WFBB-Gespräch bei der MOZ in Schwedt